Wie man die Reparatur-, Wiederverwendbarkeits- und Aufrüstbarkeitsindizes Ihrer Produkte berechnet

Wie man die Reparatur-, Wiederverwendbarkeits- und Aufrüstbarkeitsindizes Ihrer Produkte berechnet

In der heutigen Welt spielen die Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit von Produkten eine entscheidende Rolle für die Nachhaltigkeit. Die DIN EN 45554:2020, eine von dem Technischen Komitee CEN/CLC/JTC 10 erstellte europäische Norm, bietet allgemeine Methoden zur Bewertung der Reparierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Aufrüstbarkeit von energiebezogenen Produkten (ErPs). Dieser Leitfaden skizziert die Prozesse zur Bewertung dieser Indizes.

Verständnis von DIN EN 45554:2020

DIN EN 45554:2020 ist Teil einer Normenreihe (45550-45559), die verschiedene Aspekte der Materialeffizienz für das Ökodesign energiebezogener Produkte behandelt. Diese Normen zielen darauf ab, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, die Wiederverwendbarkeit von Komponenten zu verbessern und den Einsatz von recycelten Materialien zu erhöhen. Dieses spezifische Dokument bietet einen Rahmen zur Bewertung der Fähigkeit eines Produkts, repariert, wiederverwendet und aufgerüstet zu werden.

Umfang und Struktur

Die Norm umreißt generische Kriterien und Methoden zur Bewertung des Potenzials zur Reparatur, Wiederverwendung oder Aufrüstung von Produktteilen. Wichtige Abschnitte umfassen:

1. Identifizierung der zu bewertenden Teile: Priorisierung von Teilen basierend auf ihrer Ausfallwahrscheinlichkeit, ihrem Wiederverwendungspotential oder ihrer Notwendigkeit für Upgrades.

2. Produktbezogene Kriterien: Bewertung von Faktoren, die direkt mit dem Design und der Funktionalität des Produkts verbunden sind.

3. Support-bezogene Kriterien: Bewertung der externen Unterstützung durch Hersteller, wie Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Reparaturinformationen.

Schritte zur Berechnung der Indizes

1. Identifizierung prioritärer Teile

Die Bewertung der Reparierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Aufrüstbarkeit beginnt mit der Identifizierung prioritärer Teile, die am wahrscheinlichsten repariert oder aufgerüstet werden müssen. Dies beinhaltet die Konsultation verschiedener Quellen wie Herstellerdaten, Reparaturorganisationen und Verbraucherfeedback.

2. Definition von Kriterien und Kategorien

Jedes Teil wird anhand spezifischer Kriterien in drei Hauptkategorien bewertet:

• Reparierbarkeit: Faktoren wie Demontagetiefe, Art der Befestigungen, benötigte Werkzeuge und Qualifikationsniveau.

• Wiederverwendbarkeit: Ähnlich wie Reparierbarkeit, mit zusätzlichem Fokus auf die Fähigkeit, persönliche Daten zu übertragen oder zu löschen.

• Aufrüstbarkeit: Beinhaltet Aspekte wie Kompatibilität mit verbesserten Teilen und Einfachheit von Software- oder Firmware-Updates.

3. Zuordnung von Bewertungen

Jedes Kriterium wird basierend auf einem vordefinierten System bewertet. Zum Beispiel:

• Demontagetiefe: Anzahl der Schritte, die erforderlich sind, um ein Teil zu erreichen, wobei weniger Schritte eine höhere Reparierbarkeit anzeigen.

• Werkzeuge: Klassifiziert nach Komplexität, von einfachen Werkzeugen (z. B. Schraubendreher) bis hin zu proprietären Werkzeugen.

• Qualifikationsniveau: Reicht von Aufgaben, die ein Laie ausführen kann, bis hin zu solchen, die spezifische Herstellerexpertise erfordern.

4. Aggregation der Bewertungen

Die Bewertungen für jedes Kriterium werden aggregiert, um einen Gesamtindex für Reparierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Aufrüstbarkeit zu bilden. Diese Aggregation berücksichtigt die Bedeutung jedes Kriteriums und normalisiert die Bewertungen, um eine umfassende Bewertung zu ermöglichen.

Beispiel eines Bewertungssystems

Befestigungen und Verbindungen:

• Klasse A: Wiederverwendbar

• Klasse B: Entfernbar, aber nicht wiederverwendbar

• Klasse C: Weder entfernbar noch wiederverwendbar

 

Werkzeuge:

• Klasse A: Grundlegende Werkzeuge

• Klasse B: Produktspezifische Werkzeuge

• Klasse C: Andere handelsübliche Werkzeuge

• Klasse D: Proprietäre Werkzeuge

• Klasse E: Keine vorhandenen Werkzeuge

Qualifikationsniveau:

• Klasse A: Laie

• Klasse B: Generalist

• Klasse C: Experte

• Klasse D: Vom Hersteller autorisierter Experte

Dokumentation und Berichterstattung

Die Bewertungsergebnisse müssen umfassend dokumentiert werden, wobei der Umfang, die Eingangsdaten, die verwendeten Methoden und die endgültigen Bewertungen detailliert beschrieben werden. Dies gewährleistet Transparenz und ermöglicht die Überprüfung und den Vergleich verschiedener Produktbewertungen.

Für detailliertere Informationen besuchen Sie die DIN-Website.

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